Archäologisches Freilichtmuseum Groß Raden

Baudenkmal

Vor über 1000 Jahren ließen sich slawische Siedler am Nordost-Ufer des Groß Radener Sees nieder, errichteten ein Dorf und auf einer damals vorgelagerten Insel einen Kultplatz. Seit 1987 kann man Dank umfangreicher Ausgrabungen im Freilichtmuseum auf ihren Spuren wandeln.

Etwa seit dem 7. Jahrhundert wanderten slawische Stämme ins Gebiet des heutigen Sternberg ein. In dem hügeligen, mit Seen und Wäldern durchsetzten Gebiet fanden sie ideale Bedingungen zum Leben. Eine Gruppe ließ sich um das Jahr 850 am Groß Radener See nieder, errichtete Flechtwandhäuser und eine Kultstätte. Nach einem Brand entstand nur wenige Jahrzehnte später eine neue und mit Häusern in Blockbauweise modernere Siedlung. Auf der damals noch nicht mit dem Festland verbundenen Insel errichteten sie ein von einem großen Wall geschütztes Heiligtum. Die Siedlung bestand bis Ende des 10. Jahrhunderts und wurde dann aufgegeben.

Da das Areal über Jahrhunderte nur als Weideland genutzt und nicht bebaut wurde, fanden die Archäologen in den 1970er-Jahren sehr gut erhaltene Reste des einstigen Dorfes. Mit rund 7.000 Quadratmetern legten sie etwa die Hälfte der einst bewohnten Fläche frei; Besucher können den Palisadenschutz, rekonstruierte Wohn- und Wirtschaftsgebäude, und den über acht Meter hohen Burgwall erleben. Darüber hinaus gibt es vielfältige Angebote, um aktiv mittelalterlichen Alltag zu erleben.

Im Museumsgebäude außerhalb der Freilichtanlage werden archäologische Funde aus Mecklenburg-Vorpommern präsentiert und Vorträge angeboten.

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