Grenzhus Schlagsdorf

Geschichte

Das Grenzhus Schlagsdorf ist ein Informationszentrum zur früheren innerdeutschen Grenze. Auf drei Etagen ist eine erlebnisreiche Ausstellung zu Grenzräumen, Geschichte, Alltag und Natur zu sehen.

Fast 40 Jahre lang teilte eine knapp 1400 km lange Grenze Deutschland in Ost und West. Das Grenzhus Schlagsdorf erzählt die Geschichte der innerdeutschen Grenze zwischen Ostsee und Elbe von 1945 bis 1990 aus Sicht der Menschen in diesem Grenzraum. Nach dem Abbau der Grenzsperranlagen auf DDR-Seite entstand aus dem Todesstreifen ein „Grünes Band“ von geschützten Landschaften.

Das 1999 eröffnete Grenzhus gehört zu vier Informationszentren im Biosphärenband Elbe-Schaalsee. In der Dauerausstellung erfahren die Besucher Wissenswertes zur Entstehung der Grenze und ihrem Ausbau zu einer tief gestaffelten Sperrzone auf DDR-Seite. Medienstationen und historische Objekte stellen die Folgen der Absperrung in beiden Teilen Deutschlands und die Grenzsicherung dar.

Die Besucher entdecken dabei immer mindestens eine unbekannte Seite. Denn je nach Herkunft erkunden sie das Museum aus Sicht eines Bundesbürgers, eines DDR-Grenzsoldaten, eines „Republikflüchtigen“ der DDR oder eines DDR-Bürgers. Im Mittelpunkt stehen die Schicksale von Menschen, die – mit der Grenze konfrontiert – unterschiedliche Entscheidungen trafen. Eindrucksvolle Modelle und Geschichten erzählen von vielen Zwangsaussiedlungen, geschleiften Dörfern, Fluchten, aber auch vom Lebensalltag der Bewohner des Grenzraums.

Zum Erinnerungsort gehören seit 2001 in einer ehemaligen Kiesgrube rekonstruierte Sperranlagen der DDR mit Grenzsignalzaun, Beobachtungsturm und Grenzzaun aus den 1980er-Jahren. 2012 wurde der etwa 3,5 Kilometer lange Parcours „Grenzwege Schlagsdorf“ entwickelt, der in unterschiedlichen Richtungen zur ehemaligen Grenzlinie führt und an 14 Stationen Einblicke in die Geschichte und den Wandel der Landschaft um den Mechower See bietet.

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