Sühnestein Sülsdorf

Bodendenkmal

An eine mittelalterliche Mordtat erinnert der Sühnestein von Sülsdorf. „Bittet Gott für Marquard Börtzow, der im Jahr 1398 am Tage des Heiligen Clemens [23. November] starb.“ steht auf ihm geschrieben. Der Sühnestein befindet sich am Waldrand nördlich der B105 gegenüber der Zufahrt nach Sülsdorf.

Errichtet wurde der Sühnestein, der auch Mordwange (früher Sühnekreuz) genannt wird, als Gedenken an eine mittelalterliche Raubmordtat. Und zwar am Tag des heiligen Clemens, dem 23. November 1398. Kein Wunder, dass sein Anblick stets für ein wenig Gänsehaut sorgt.Das Bodendenkmal ist 2,33 Meter hoch und 56 Zentimeter breit. Es besitzt ein hufeisenförmiges Kopfstück. Zu sehen ist eine Gestalt, die am Fuße eines Kruzifix mit einer Geldtasche kniet. Hierbei handelt es sich wohl um die Person, der dieser Stein gewidmet ist.Der Sühnestein steht heute nicht mehr an seinem eigentlichen Standort, der sich vermutlich ein paar Meter weiter auf einer Wiese befand. Errichtet wurden solche Steine früher von Familienangehörigen des Toten oder auch vom Totschläger selbst, der im Rahmen eines Sühnevertrages dazu verpflichtet wurde. Sühnesteine gibt es einige im Norddeutschland. Meist wurden sie aus schwedischem Kalkstein hergestellt. Bei der Mehrheit ist die Inschrift nur noch schwer zu entziffern.

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