Die Wundereiche von Oberhof

Sage

Ein Gutsherr ließ einst eine wundersame Eiche fällen. Konnte das gutgehen? Hört selbst!

In Oberhof zwischen Eulenkrug und Wohlenberg nahe Klütz gab es vor langer Zeit auf einem Acker eine uralte Eiche von besonderer Form. Ihr Stamm teilte sich über dem Boden und wuchs unter der Krone wieder zusammen. Dadurch bildete sich eine Öffnung, durch die ein Mensch gerade so hindurch konnte.

Die Leute der Gegend schrieben der Eiche geheimnisvolle Kräfte zu: Kranke, die durch das Loch geschlüpft waren, wurden auf wundersame Weise gesund. Die Menschen kam von Nah und Fern, um den Baum zu besuchen und seine Wohltaten zu empfangen.

Der Gutsherr sah das gar nicht gern, denn die Menschen zertrampelten auf dem Weg zur Eiche sein Feld, sodass er weniger Getreide ernten konnte. Immer wieder schimpfte er mit den Leuten und verscheuchte die Kranken. Fast jeden Tag kam er und kontrollierte, ob die Menschen sich an sein Verbot hielten.

Nun gingen die Leute nachts zum Baum, und immer wieder aufs Neue fand der Gutsherr einen Weg quer durch sein Korn. So beauftragte er schließlich zwei Knechte, die Eiche zu fällen. Schweren Herzens machten sie sich an die Arbeit, wurden aber schnell müde und schliefen im Schatten der Blätter ein. Als der Gutsherr geritten kam, wurde er sehr wütend. Er griff selbst zur Axt und trieb einen tiefen Keil in den Stamm. Dann ließ er die Knechte das Werk vollenden und ritt nach Hause. In dem Moment, als die Eiche fiel, erreichte der Herr seinen Hof. Plötzlich scheute das Pferd und warf den Reiter ab. Das Gesinde eilte herbei, doch der Gutsherr war nicht mehr zu retten.

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