Der Trommler von Gadebusch

Sage

In Gadebusch kann man vor allem des Abends Trommelschläge hören, die aus unterirdischen Gängen zu kommen scheinen. Es begann vor vielen hundert Jahren, genau wissen die Menschen das nicht mehr. Aber hört selbst!

Im 16. Jahrhundert wohnte auf dem Gadebuscher Schloss ein Trommler, der für den Herzog musizierte. Dem Schlossverwalter gefiel das gar nicht. Als der Herzog auf Reisen war und den Trommler nicht mitgenommen hatte, schickte der Verwalter den Trommler in die unterirdischen Gänge, um Ratten und Mäuse zu vertreiben. Als der Trommler dort zugange war, ließ er an den Enden der Tunnel Felsblöcke einstürzen, sodass der Musiker nicht mehr hinaus konnte. Noch heute hört man in deshalb manchmal die Trommel schlagen.

Andere Gadebuscher meinen, das Trommeln habe erst hundert Jahre später begonnen, nämlich 1629, mitten im Dreißigjährigen Krieg. Damals verbrachte der Feldherr Wallenstein eine Nacht im Gadebuscher Schloss. Auch er soll einen Trommler beauftragt haben, die unterirdischen Fluchtgänge von Ratten und Mäusen frei zu halten. Doch die Trommelwirbel ließen die Tunnel einstürzen, sodass der Trommler nicht mehr hinaus kam. Man kann ihn noch heute manchmal hören.

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