Das Riesengrab und der Backofen bei Naschendorf

Sage

In Mecklenburg findet man auf dem Feld oder im Wald oft Haufen von sehr großen Steinen. Sie sollen aus Zeiten stammen, als es noch Riesen gab. Hört selbst!

Vor langer Zeit lebte in der Gegend bei Naschendorf zwischen Sternkrug und Hungersdorf eine Riese mit seiner Frau. Die Menschen hatten unter ihm zu leiden, denn er stahl ihnen das Vieh und zertrampelte das Korn. Da sie den Koloss oft schlafend auf dem Feld gefunden hatten, beschlossen die Bauern, ihn lebendig zu begraben.

Bald war die Gelegenheit günstig. Die Leute eilten mit Spaten, Hacken und Schaufeln herbei und gruben neben dem schlafenden Riesen ein großes Loch. Er wurde hineingewälzt und mit Erde bedeckt. Als die Riesenfrau hörte, dass ihr Mann tot sei, kam sie jammernd herbei, schleppte in ihrer Schürze große Steinblöcke heran und häufte sie um das Grab auf.

Der Riese war aber nicht tot und erwachte. Mit seinen kräftigen Armen und Beinen machte er sich frei. Fortan trieb er es noch ärger, tötete das Vieh und stahl die Ernte.

Da versuchten es die Menschen noch einmal, sich seiner zu entledigen. Diesmal machten sie die Grube noch tiefer und rollten die Steine über den Riesen, die seine Frau schon herbeigebracht hatte. Nun konnte er sich nicht mehr befreien. Auch die Riesenfrau blieb seit dem Tag verschwunden.

Nicht weit von dem Riesengrab entfernt findet man noch heute den Backofen der Riesen. Hier sollen sie einst ihr Brot gebacken haben.

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