Die Grevesmühlener Schuster

Sage

Die Grevesmühlener Schuster wollten einst einen Schatz heben. Aber der Teufel kam ihnen dazwischen. Wie es ausging? Hört selbst!

Unter den Grevesmühlener Schustern erzählte man sich, dass im „Hamberger Barg“ viel Gold liegen sollte. Da die Schuster nie besonders viel Geld hatten, wollten sie den Schatz heben.

In einer besonders finsteren Nacht machten sie sich auf den Weg. Es stöhnte und jammerte fürchterlich in den Wipfeln der dunklen Tannen, aber die Schuster begannen schweigend zu graben. Sie waren schon tief in die Erde eingedrungen, als aus dem dunklen Wald ein seltsames Gespann gefahren kam: Gezogen wurde der Wagen von vielen quiekenden Mäusen, und darin saß mit wehendem roten Mantel der Teufel persönlich.

Die Schuster ließen sich nicht beirren und gruben weiter. Nun begann eine wilde Höllenfahrt immer rund um sie herum. Unter den eisernen Rädern zuckten gelbe Flammen auf, und es stank nach Schwefel.

Als der Teufel ganz nah heran war, schrie er: „Weckern sall’k nun mitnähmen, den mit de rode Jack orer einen von de annern?“ Die Schuster gruben weiter. Der Teufel kam immer näher.

Da – die Schuster stießen auf die Kiste mit dem Gold. Der Teufel jagte wie rasend um sie herum und hätte den Gildemeister fast umgerissen. Noch einmal schrie er: „Weckern sall’k nun mitnähmen, den mit de rode Jack orer einen von de annern?“

 Der Gildemeister brüllte zurück: „Schät sast!“ Und weg waren Gold und Teufel.

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