Gutshaus Gremmelin

Baudenkmal

Das Herrenhaus Gremmelin, ein schlichter, zweigeschossiger Bau inmitten der Mecklenburgischen Schweiz, wurde 1928 errichtet – im Stil des klassizistischen Vorgängerbaus von 1800, der mit seinen späteren Anbauten im selben Jahr abgebrannt war. Seine Lage auf einem Burghügel deutet auf den wehrhaften Charakter hin. Tatsächlich weisen alte Fundamentsteine auf eine im 14. Jahrhundert von den Slawen errichtete Burg. Dies spiegelt sich auch im Namen "Gremelin" wider, der sich vom Begriff "Kreml" ableitet, was soviel wie Burg bzw. Wehr bedeutet. Eigentümerin war zu diesem Zeitpunkt die Adelsfamilie von Oldenburg, deren Wirken in Mecklenburg bereits für das 13. Jahrhundert nachgewiesen werden konnte.[1]


[1] Schlösser, Parks und Herrenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern, Nicolai Verlag Berlin, 2012


Neben dem Gut Gremmelin besaß die Familie mehrere Güter, darunter auch Wattmannshagen. Beide waren die mecklenburgischen Stammgüter der Familie. Gremmelin blieb bis ins 17. Jahrhundert in ihrem Besitz. Danach wechselten aufgrund von Reformen in der Verwaltung und in der Wirtschaft mehrfach die Besitzer. 

1803 erwarb die ritterschaftliche Familie von Pentz das Gut. Christian Graf von Penz heiratete hier Sophie Elisabeth Gräfin von Schleswig-Holstein, die mit dem Königshaus verwandtschaftlich verbunden war. Danach wurde Gremmelin ein Zentrum zur Pferdezucht. 

Die Familie bewirtschaftet das Gut bis zur Enteignung 1945. Danach wurde das Haus zunächst als Lazarett genutzt. Anschließend bot es vielen Flüchtlingsfamilien eine Unterkunft, dann beherbergte es einen Kindergarten und die LPG-Küche. Nach der Wende nutzte ein Tischtennisverein die Räume, bevor das Gutshaus 1995 von der Familie Schaffhausen erworben wurde. Es wurde nach drei Jahren Renovierung als Tagungshotel eröffnet und präsentiert sich heute mit zahlreichen Kulturveranstaltungen, sportlichen Aktivitäten und einem Restaurant mit überwiegend saisonaler und regionaler Küche. 

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