Gutshaus Büttelkow

Baudenkmal

Inmitten idyllischer Park- und Naturlandschaft steht das denkmalgeschützte Herrenhaus Büttelkow. Es wurde 1910 / 1912 von dem bekannten Architekten Paul Korff errichtet und vereint Elemente des Neobarock mit klassizistischen Anklängen und Jugendstilelementen. Der Kaufmann Ernst Johann Ballin, Sohn des Hofbankhausleiters von C. & G. Ballin in Oldenburg, verwirklichte hier seinen Traum vom Landhaus. Bemerkenswert ist die für damalige Verhältnisse hochmoderne Ausstattung. Es gab u.a. eine zentrale Staubsauganlage, eine Zentralheizung mit Warmwasserversorgung, unter Putz liegende Elektrik und  Lüftungsklappen zur Luftzirkulation. Zudem war das Haus als erstes Bauwerk in der Region in allen Geschossen mit Stahlbetondecken versehen. 


Der neobarocke Putzbau ist zweigeschossig und weist elf Achsen auf. Der relativ kompakte Baukörper wird von einem Mansarddach abgeschlossen, das durch Fledermausgauben aufgelockert wurde. Die Hofseite versah Paul Korff mit einem markanten Mittelrisalit, der über der Traufhöhe im Dachgeschoss noch ein Zwerchhaus mit drei Fenstern und einem Lünettengiebel aufweist. Dort befindet sich auch ein damals vielerorts übliches barockes Rundfenster, das so genannte "Ochsenauge". Zum Eingangsbereich führt eine Freitreppe über das Soutterrain. Hier stützen zwei Doppelsäulenpaare den darüber liegenden Balkon.  

Parkseitig ist der Mittelteil für einen ovalen Saal über beide Hautgeschosse vorgezogen. Diese Schwingung wird im Mansarddach aufgenommen und fortgesetzt. 

Zum Gut Büttelkow gehörten circa 240 Hektar landwirtschaftlich genutztes Land. Bis 1791 war es im Besitz der Domkirche zu Schwerin, 1792 bis 1810 besaß es Andreas Gottfried Russow, 1810 bis 1811 die Familie von Plessen. 1811 bis 1817 ging es zurück an Andreas Gottfried Russow. Von 1817 bis 1840 bewirtschaftete F.N.A. Thomsen das Anwesen, 1840 bis 1848 Heinrich Wohlert, 1848 bis 1899 Carl Iven und ab 1899 schließlich Erst Ballin, der Erbauer des Herrenhauses. Nach seinem Tod 1916 gab die Oldenburger Bankiersfamilie 1925 das Gut ab. Der letzte Eigentümer, Wilhelm von Oertzen, wurde 1945 enteignet. Danach wurde das Gebäude als Flüchtlingsunterkunft, Standesamt, Polizeistation und Kino genutzt. 

1990 kaufte das Künstlerpaar Antje Sachse und Andreas Renner das Herrenhaus und sanierte es liebevoll. Es entstanden mehrere individuelle Ferienwohnungen und eine Kunstwerkstatt. Hier werden u.a. auch Kunstseminare, Kurse und Kunsttherapie angeboten. Außerdem gibt es einen Kunst-Wanderweg zu entdecken. Auch der Park mit alten Baumbeständen lädt zum Verweilen ein. Der dazugehörige Teich wird heute als Löschwasserteich genutzt. Er war früher Teil der Wehranlage und ist deshalb als Bodendenkmal geschützt. 


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