Gutshaus Vorbeck

Baudenkmal

Der Vorgängerbau des heutigen Gutshauses fiel 1912 einem Brand zum Opfer. Nur der Gewölbekeller blieb erhalten. Friedrich Klatte, der das Gut Vorbeck erst zwei Jahre zuvor erworben hatte, errichtete auf den Grundmauern einen kompletten Neubau im Landhausstil. 

Das ebenerdige Gebäude ist auf der Hofseite mit sieben Achsen über zwei Geschosse geführt und wird von einem hohen Walmdach abgeschlossen. Dem dreiachsigen, repräsentativen Mittelrisalit wurde ein Altan mit vier Pfeilern vorgesetzt. Darüber befindet sich ein großer Balkon, der von einem in das Dach hineinragenden Dreiecksgiebel begrenzt wird. Ihn schmückt ein kleines hochovales Fenster, das auch beidseitig neben dem Mittelrisalit im Eingangsbereich zu finden ist und der Architektur eine verspielte Note verleiht.

Der eingeschossige, westliche Seitenflügel ist über drei Achsen angesetzt und weist im Dach ebenfalls drei Fenster auf. Die Diele ist mit kannelierten Pilastern verziert. Eine geschwungene Treppe führt in das Obergeschoss. 

Vom 14. bis zum 18. Jahrhundert war das Gut Vorbeck es im Besitz der Familie von Bülow, einem uralten Mecklenburger Adelsgeschlecht. Sie besaß zeitweise in Mecklenburg über 100 Burgen, Güter und Dörfer. Danach wechselten die Besitzer häufig: bis 1792 war es Eigentum von Martin Ihlenfeld, ab 1795 gehörte es der Familie von Penz, 1800 Christoph Levin Hansen, ab 1825 der Familie Ueckermann, ab 1890 Hugo Kruse, 1908 Dr. jur. Adolf Strauß, 1910 Friedrich Klatte und 1924 Franz Reelfs. 1929 ging das Gut Vorbeck an Felix Heribert Schöller jr., Sohn des Unternehmers Felix Schöller und Mitbesitzer der Papierfabrik in Neu Kaliß. Er erwarb gleichzeitig auch das Gut Gneven und überschrieb beide anschließend an die Papierfabrik "OHG Schoeller & Bausch", die er anteilig leitete. Beide Güter blieben bis zur Enteignung 1945 in Firmenbesitz. 

Danach teilte das Anwesen das Schicksal der meisten Gutshäuser in Mecklenburg und bot zunächst Flüchtlingen Unterkunft, später nutze die Gemeinde das Haus für Wohn- und Versammlungszwecke. 2010 kaufte die Gutshaus Vorbeck GmbH das Haus und sanierte es umfassend. Es wurde zu einem Golf- und Landhotel umgebaut. Auf dem großen Gutsgelände befinden sich auch eine Kanustation, ein Café und ein Spielhaus für Kinder. In direkter Nachbarschaft liegt eine Golfanlage. Außerdem gibt es einen Reitstall, einen Spring- und Dressurplatz, eine Reit- und eine Longierhalle sowie Gast- und Pensionsboxen. 

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