Gutshaus Bassendorf

Baudenkmal

Das Gutshaus Bassendorf ist ein typisches Gutshaus, wie es in Vorpommern im 18. Jahrhundert üblich war. Es wurde um 1780 gebaut und behielt seinen barocken Charakter trotz mehrfacher Überformungen bis heute. Die ursprüngliche Gutsanlage mit dem Herrenhaus in der Mitte ist heute noch zum großen Teil erhalten und saniert. Zum Haus gehört heute noch ein Teil des ehemaligen Gutsparks (circa 1 ha), von dem auch die Lindenallee und weitere stattliche Bäume geblieben sind.


Bassendorf war im Mittelalter ein Lehen der Familie von Behr. In Folge des 30jährigen Krieges wurde die Familie enteignet und das Anwesen ging 1637 an den schwedischen Generalmajor und Reichsrat Hans Wachtmeister af Björko über. Um 1780 ließ er das barocke Gutshaus bauen. Seine Erben besaßen das Anwesen bis zur Bodenreform 1945 – eine außergewöhnlich lange Zeit. Letzter Besitzer war Axel Graf von Wachtmeister, er erhielt das Gut um 1900. Ab 1920 gehörten auch eine Mühle und eine Bäckerei dazu.

Nach 1945 teilte das Haus das Schicksal der meisten Herrensitze Mecklenburgs und Vorpommerns: Es bot zunächst zahlreichen Flüchtlingen Unterkunft und wurde später in der DDR als Konsum und Festsaal genutzt.

Das eingeschossige Herrenhaus ist ein verputzter Fachwerkbau. Während die Grundsubstanz erhalten blieb, wurde die äußerliche Fassade dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. Die barocke Erscheinung blieb jedoch bestehen. Auf der Hof- und Parkseite ist der Mittelteil des hohen Mansardendachs mit dreiachsigen Zwerghäusern versehen und mit Schweifgiebeln verziert. Hofseitig wurde im Giebel außerdem ein Lünettenfenster platziert.

Ein von Pilastern gerahmtes Eingangsportal führt in das Gutshaus, das heute bewohnt wird, aber auch Feriengästen Platz bietet. Das Ehepaar Busse kaufte das Anwesen 2017 und möchte dem Haus den Charme des ländlich-barocken Herrenhauses zurückgeben.


Links
4 Zurück