Ribnitzer Forst und Großes Moor

Naturdenkmal

Die Wald- und Moorflächen an der südlichen Ostsee sind ein Ergebnis der letzten Eiszeit, die ein großes Gebiet mit Seen, Mooren und Wäldern zurückließ. Auch zwischen den heutigen Städten Ribnitz und Rostock erstreckte sich einst ein riesiges Waldgebiet, dessen Rest die noch immer 12.000 Hektar große Nordöstliche Mecklenburger Heide ist – der größte Wald an der deutschen Küste.

Fürst Borwin III. verkaufte 1252 etwa die Hälfte des Areals an die Hansestadt Rostock, die dadurch heute zu den fünf größten kommunalen Waldbesitzern Deutschlands zählt. Die östliche Waldfläche, zu der auch das Ribnitzer Große Moor gehört, blieb im fürstlichen Besitz; ein Teil davon ging an die Stadt Ribnitz, ein weiterer an das dortige Klarissenkloster.

Während die Rostocker Heide vor allem der Holzwirtschaft diente und der Hansestadt beträchtliche Geldeinnahmen bescherte, blieb der fürstliche Wald der Jagd vorbehalten. Je nach Wildart durfte nur der Landesherr selbst zu Pfeil und Bogen, später zur Flinte greifen; niederes Wild konnte auch vom einfachen Adel erlegt werden. Eine wichtige Nutzung war bis ins 19. Jahrhundert die des Hudewaldes, bei der Schweine zur Eichelmast in den Wald getrieben wurden. Ab dem 17. Jahrhundert erhielt die Torfgewinnung immer mehr Bedeutung, die im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erreichte, aber bis in 20. Jahrhundert andauerte. 

Mehrere Ortschaften in der Heide gehen auf Gehöfte von Jagdaufsehern oder auch "Heidereitern" zurück. Zu ihnen gehört auch Gelbensande, wo bereits Anfang des 17. Jahrhunderts ein fürstlicher Jagdaufseher stationiert war. 1887 entstand hier das bis heute erhaltene Jagdschloss.

Während die Jagdrechte streng geregelt waren, konnte sich jeder nach Bedarf Brenn- und Bauholz aus dem Wald holen. Zum Ende des 18. Jahrhunderts hatte diese Praxis zu einem miserablen Zustand des Waldes geführt, sodass der Fürst forstwirtschaftliche Maßnahmen ergriff.

In den Jahren der DDR wurden Wald und Moor für die Staatsjagd und durch das Militär genutzt. Erst 1990 erhielten Rostock, Ribnitz und das Land Mecklenburg-Vorpommern ihren Besitz zurück.

Ein Teil des Ribnitzer Großen Moores, das zum Ribnitzer Stadtwald gehört, ist heute Naturschutzgebiet. 

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