Die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten
Das auf Mecklenburger Gebiet liegende Ribnitz und das vorpommersche Damgarten wurden 1950 zusammengelegt. Seitdem fließt der Jahrhunderte alte Grenzfluss Recknitz mitten durch die Stadt.
Die Bernsteinstadt Ribnitz-Damgarten
Das auf Mecklenburger Gebiet liegende Ribnitz und das vorpommersche Damgarten wurden 1950 zusammengelegt. Seitdem fließt der Jahrhunderte alte Grenzfluss Recknitz mitten durch die Stadt.
Ribnitz wurde urkundlich 1210 erstmals als "Rybeniz" genannt und verweist damit auf die slawische Bezeichnung für "Fisch". Die älteste Urkunde, die Damgarten benennt, stammt von 1233 und spricht von "Damgor"; eine Zusammensetzung aus slawisch für "Eiche" und "Berg". Über Jahrhunderte verband beide Städte die Funktion als jeweiliger Grenzort bzw. zunächst Grenzburg Richtung Osten bzw. Westen. Ribnitz gehörte die längste Zeit zur Herrschaft Mecklenburg, Damgarten zum Herzogtum Pommern, ab 1815 zu Preußen. Aufgrund der strategisch wichtigen Lage waren kriegerische Auseinandersetzung auf den beiden Stadtgebieten keine Seltenheit; auch internationale Auseinandersetzungen wie im Dreißigjährigen Krieg wurden hier ausgetragen.
Ribnitz war ab 1323 Standort des einzigen mecklenburgischen Klarissenklosters, das nach der Reformation als Damenstift unverheirateten adeligen Frauen angemessenen Wohnsitz bot. Die Stadtbevölkerung lebte vorwiegend von Landwirtschaft, Fischerei, Bierbrauerei und Handel. Im 19. Jahrhundert florierte der (Segel-)Schiffbau, wobei Damgarten bereits 1729 eine werft hatte. Beide Orte erhielten erhielt einen Eisenbahnanschluss, Gas- und Elektrizitätswerk. Von 1934 bis Kriegsende gab es in Ribnitz ein Flugzeugwerk mit rund 3000 Beschäftigten.
Neben Fischfang, Seehandel und Schiffbau war der Bernstein eine wichtige Einkommensquelle, die aus der Lage am Bodden resultierte. Seit dem frühen Mittelalter war das Harz in ganz Europa ein begehrtes Handelsobjekt. Das Deutsche Bernsteinmuseum informiert ausführlich über dieses Detail der baltischen Kulturgeschichte. Die Bernsteinmanufaktur fertigt noch heute Schmuck- und Kunstgegenstände.
An mittelalterlichen Bauten sind neben der Ribnitzer Klosterkirche die beiden Pfarrkirchen sowie das Rostocker Tor in Ribnitz erhalten. In der Langen Straße künden gut erhaltene klassizistische Wohnhäuser vom Aufschwung Anfang des 19. Jahrhunderts.