Kirche und Scheune Bollewick

Baudenkmal

Südwestlich von Röbel/Müritz liegt das kleine Dorf Bollewick. 1881 ließ Baron Adolph Theodor Wilhelm von Langermann zu Erlenkamp und Spitzkuhn hier eine imposante Scheune bauen, die heute die größte Feldsteinscheune Deutschlands ist. Ebenfalls im Ort: die Kirche aus dem 13. bis 20. Jahrhundert.

Konrad Büne, Ritter aus dem Hause Werle, gründete um 1250 das Dorf Bollewick. Die ursprüngliche Lage direkt am Wackstower See wurde aufgegeben, und das einstige Runddorf wurde einige hundert Meter östlich als Straßendorf neu angelegt. Hier hatte sich das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Nätebow befunden. 

Die Kirche Bollewick-Nätebow stammt in ihren Grundmauern aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Mehrfach umgebaut und erweitert, verkam sie in Folge des Krieges im 17. Jahrhundert zur Ruine, wurde um 1682 aber wieder aufgebaut. Der Kirchturm brannte 1790 ab und entstand 1903 neu. Die ältesten Mauerteile sind in der Vorhalle des Südportals erhalten, sie werden auf das Ende des 14. Jahrhunderts datiert. Ältestes Ausstattungsstück ist ein doppelflügeliger Schnitzaltar von 1522. Der große Taufengel aus dem 18. Jahrhundert ist einer der wenigen erhaltenen Stücke dieser Art in Mecklenburg. Die verglaste und einst wohl beheizbare Patronatsloge wurde im 17. Jahrhundert für die herrschaftliche Gutsfamilie gebaut. 

Ab 1682 befand sich Bollewick im Besitz der Familie von Langermann, und 1881 ließ Adolph Theodor Wilhelm von Langermann zu Erlenkamp und Spitzkuhn die bis heute erhaltene 125 x 34 Meter große Feldsteinscheune mit Backsteingeschoss bauen. Vielfältig genutzt, diente sie ab etwa 1952 bis 1991 als Stall für 650 Kühe. Nach einer Sanierung ist sie heute Veranstaltungsort und Landegeschäft.

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