Kirche Steffenshagen

Baudenkmal

Steffenshagen wurde 1273 erstmals urkundlich erwähnt. Wenig später wird mit dem Bau der bis heute erhaltenen Kirche begonnen worden sein, denn der Chor kann als ältester Teil auf das Ende des 13. Jahrhunderts datiert werden. 

Der kunsthistorisch wertvollste und außergewöhnlichste Teil ist der eingezogene, quadratische Chor mit einem Feldsteinsockel, dessen Mauern durch horizontale Bänder aus z. T. glasierten Formsteinziegeln gegliedert sind. Sie stellen (Fabel-)Tiere wie Löwen, Greife, Tiger und Leoparden sowie Weinranken  dar. Über dem Fenster wird der Chorgiebel durch ungewöhnliche Rundblenden geziert. In der Chorsüdwand ist die Priesterpforte reich verziert und mit Apostelfiguren und Darstellungen von Lilienblüten und Blättern geschmückt. Steffenshagen ist damit ein wesentliches Beispiel für den immer geschickteren Umgang mit Backstein, der für die Neu-Mecklenburger im Vergleich zu Haustein ja ein sehr neues Baumaterial war.

Im Innern der Kirche fällt die in ihrer Form einzigartige romanische Granitfünte aus 13. Jahrhundert auf. Der riesige Taufkelch ist mit figürlichen Reliefs und Maskenköpfen geschmückt. Ebenso wie das Kruzifix einer Triumphkreuzgruppe aus dem 14. Jahrhundert und der spätgotische Schnitzaltar  aus dem späten 15. Jahrhundert fiel die Fünte Mitte des 19. Jahrhunderts einer neugotischen Renovierung der Kirche zum Opfer. Die drei mittelalterlichen Ausstattungsstücke wurden in die Sakristei verbannt; Taufbecken und Altar wurden zeitgenössisch ersetzt.  Der Altar kehrte 1957 an seinen alten Platz zurück, und auch der Taufkelch steht wieder im Kirchenschiff. Sein einstiger neugotischer Ersatz gehört jetzt zur Kirche Lambrechtshagen. Die Kanzel stammt aus dem 18. Jahrhundert, gehörte ursprünglich zur Kapelle Weitendorf bei Wismar.

In augenfälligem Kontrast zum mittelalterlichen Taufstein steht der Stahl-Glas-Kubus der Winterkirche, der seinen Platz 2008 im Langschiff erhielt. Für diese interessante architektonische Lösung gab es auf dem 26. Kirchbautag den ersten Preis der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa).

Zur Steffenshäger Kirche gehören heute zwei Glocken. Die kleine wurde im Jahr 2000 neu gegossen; die andere, mit einem Durchmesser von 1,20 Metern, hat die Wirren der Zeit und auch die beiden Weltkriege überstanden und ist von 1379.

1899 gab es neben dieser mittelalterlichen Glocke noch eine ähnlich große von 1750, eine kleine von 0,60 Metern Durchmesser aus dem Jahr 1817 und eine undatierte mit 80 Zentimetern Durchmesser. 

Links
# E ` $ y x z
4 Zurück