Stadtkirche Röbel St. Nicolai
Die Nicolaikirche entstand Mitte des 13. Jahrhunderts in der damaligen Röbeler Neustadt, die im Gegensatz zur Altstadt mit ihrer Marienkirche vornehmlich von deutschen Siedlern bewohnt wurde.
Stadtkirche Röbel St. Nicolai
Die Nicolaikirche entstand Mitte des 13. Jahrhunderts in der damaligen Röbeler Neustadt, die im Gegensatz zur Altstadt mit ihrer Marienkirche vornehmlich von deutschen Siedlern bewohnt wurde.
Alt- und Neustadt wuchsen nicht wie in anderen Orten üblich zusammen; slawisch stämmige und deutsche Bewohnerschaft verschmolzen in Röbel lange nicht. Die ethnische und auch soziale Trennung wurde durch den Bau einer Stadtmauer zwischen beiden Stadtteilen noch bekräftigt, und auch die Zuordnung zu unterschiedlichen Bistümern trug zur Teilung bei. Erst ab 1811 hatten Alt- und Neustadt einen gemeinsamen Bürgermeister.
Die Neustädter Kirche wurde nach dem heiligen Nikolaus benannt, die Weihe des Hochaltars ist für den Zeitraum 1270/90 belegt. Der Chor zeigt trotz seiner frühgotischen Entstehungszeit noch spätromanische Formen wie zum Beispiel das rundbogige Südportal und der Rundbogenfries am Ostgiebel. Das Langhaus ist mit reichen Trauffriesen geschmückt; auffallend sind die giebelartigen Bekrönungen des Süd- und des später in der Turmwand verborgenen Westportals. Baubeginn für den Turm war vermutlich erst im 14. Jahrhundert.
Zu den erhaltenen historischen Ausstattungsstücken gehören eine Steinfünte aus dem 13. Jahrhundert, eine Glocke aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und das vierteilige, Chorgestühl von 1519. Es gehörte ursprünglich in das frühere Dominikanerkloster von Röbel, das nach der Reformation aufgelöst wurde.
Die heutige Ausstattung stammt vornehmlich aus der Zeit der Restaurierung in den 1860er-Jahren. Der mittelalterliche Schnitzaltar ging damals an das Schweriner Museum, die Barockkanzel von 1667 wurde entfernt und ist nicht erhalten. Bei den Arbeiten wurden gotische Wandmalereien freigelegt, die man aber wieder übertünchte. Auch bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 2000 wurden mittelalterliche Malereien freigelegt, dokumentiert und bis auf einen Kopf in den Gewölbezwickeln wieder übertüncht.