Röbel Stadtkirche St. Marien

Baudenkmal

Der Standort der Marienkirche weist zurück bis in die Zeit einer slawischen Siedlung im Bereich des heutigen Röbel. Die Anhöhe diente bereits lange als Tempelberg, als im13. Jahrhundert der Grundstein für die heutige Marienkirche gelegt wurde. Zum oft genannten Zeitpunkt der Weihe 1227 bestand sie wohl nur aus dem heutigen Chor; der Bau des Langhauses schloss sich an. Zweifellos handelt es sich um eine der ältesten Hallenkirchen Mecklenburgs.

Wie so viele Kirchen erhielt auch die Marienkirche in Röbel im 19. Jahrhundert eine zeitgenössische Ausstattung; bei ihr soll es sich um die erste stilistisch umfassende Restaurierung einer Mecklenburger Kirche handeln. Zu den Ausstattungsstücken der Jahre um 1850 zählen die Kanzel, das Sandsteintaufbecken, das Gestühl und die Westempore sowie ein neugotischer Altaraufsatz mit einem Bild des Hofmalers Gaston Lenthe. Die Orgel wurde bereits 1822 eingebaut und erhielt 1853 durch den Orgelbauer Lütkemüller einen neugotischen Prospekt. 2003/04 konnte sie aufwändig restauriert werden.

Aus früheren Jahrhunderten sind eine Triumphkreuzgruppe aus dem 15. Jahrhundert und ein im Seitenschiff aufgestellter Schnitzaltar vom Anfang des 16. Jahrhunderts erhalten.

„Zuckerhutglocke“ überdauerte Jahrhunderte

Im Turm der Marienkirche, der 1849/51 anstelle des Vorgängers aus dem 15. Jahrhundert entstand, finden sich vier Glocken mit einer wechselvollen Geschichte: 1577 wurden drei Bronzeglocken gegossen, die 1851 neue Formen erhielten. 1917 wurden die beiden größeren für Kriegszwecke eingeschmolzen, später ersetzt und im Zweiten Weltkrieg neuerlich für den Waffensbau zerstört. Zu der noch erhaltenen Glocke von 1851 gesellten sich 1952 und 1961 zwei neue aus einer thüringischen Werkstatt. Alle drei werden regelmäßig geläutet.

Ein wahrer Schatz ist die ebenfalls im Turm hängende „Zuckerhutglocke“, deren Guss in das 13. Jahrhundert datiert wird. Damit gehört sie zu den ältesten Glocken Mecklenburgs und Norddeutschlands. Die „Zuckerhut“-Form entwickelte sich im 13. Jahrhundert und gehört zu den ältesten Bronzeglockenformen.

Links
# E ` $ y x z
4 Zurück