Kirche Mirow

Kirchen & Klöster

Die Mirower Kirche aus dem 13. Jahrhundert ging 1945 in Flammen auf. Bereits 1950 konnte der Neubau geweiht werden.

Die Mirower Kirche geht in ihrem Ursprung auf eine Niederlassung der Johanniter zurück, die 1226 durch Borwin II. gründet worden war. Von Anfang an diente die Ordenskirche auch als Pfarrkirche der Gemeinde. Den Dreißigjährigen Krieg überstand sie im Gegensatz zu anderen Kirchen der Region relativ unbeschadet. Mit der Reformation wechselte die Klosterkirche in den Besitz der Mecklenburgischen Herzöge und war nun auch Schlosskirche, denn in Mirow residierte kurzzeitig die Herzoglinie Mecklenburg-Strelitz. Im 18. Jahrhunderts wurde in mehreren Abschnitten und unter Verwendung von Material nicht mehr genutzter Klostergebäude die Fürstengruft auf der Nordseite errichtet. Sie diente fast allen Angehörigen der Herzogfamilie als Grablege.

Dieser Nutzung ist es wohl auch zu verdanken, dass die Kirche nach einem durch Blitzschlag ausgelösten Brand 1742 in kurzer Zeit und mit reicher Ausstattung wieder aufgebaut und erweitert wurde. Das Kupferdach für den Turm war ein Geschenk des Preußischen Königs Friedrich II. In den zwei Jahren des Wiederaufbaus und der Sanierung wurden die Backsteinmauern dem Geschmack der Zeit entsprechend verputzt, und auch die Fenster des gotischen Teils veränderte man im Stil des Barock.

Der gesamte Bau ging in der Nacht zum 1. Mai 1945 verloren, als die Kirche beim Rückzug der deutschen Truppen unter Beschuss und in Brand geriet. Pastor und Gemeinde ermöglichten schon 1945/50 einen Neubau; die Mirower Kirche war 1950 die erste wieder aufgebaute Kirche Mecklenburgs nach dem Krieg.

Als Geläut dienten bis Anfang der 90er-Jahre eine Glocke von 1516, die von einem stillgelegten Friedhof in der Nähe geborgen wurde, und eine von der Glockenablieferungsstelle der Kriegsjahre  zurückgekehrte Glocke einer Kirche aus Ganzkow bei Neubrandenburg. Letztere ging inzwischen in ihre Heimat zurück. 1994 erhielt Mirow zwei neue Glocken, 2003 wurde das Geläut durch eine vierte Glocke komplettiert.

Die Ausstattung der Kirche stammt aus den Jahren des Wiederaufbaus 1949/50 und umfasst unter anderem ein großes Kruzifix von 1951. Das Taufbecken wurde aus Kalksteingrabplatten des früheren Kirchenfußbodens gefertigt, und 1977 konnte eine Schuke-Orgel eingeweiht werden.

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