Kirche Malchin mit wertvollem Altar

Baudenkmal

Ab 1220 ließ Fürst Nikolaus von Werle an der Stelle einer alten slawischen Fischersiedlung die Stadt Malekin, das heutige Malchin, anlegen. Von hier sollte die Besiedlung der Peene-Region vorangetrieben werden. Die erste Stadtkirche ist für 1247 nachgewiesen; sie fiel jedoch dem großen Stadtbrand 1397 zum Opfer und wurde durch die um 1440 vollendete Johanniskirche ersetzt.

Reste des ersten Baus sind noch in der östlichen Längswand der Marienkapelle und an der südlichen Seitenschiffswand zu finden. Vielleicht stammen auch die Füße zweier romanischer Tauffünten und die erhaltene Triumphkreuzgruppe aus dem 14. Jahrhundert aus dem Vorgängerbau. Nachweise dafür, dass sie einst aus den Flammen gerettet wurden, gibt es zwar nicht – auszuschließen ist es aber auch nicht. Beides sind heute die ältesten Stücke der Kirche.

1549 zählte die Kirche 30 Altäre, von denen der ehemalige Hauptaltar noch heute vorhanden ist. Die hochkarätige Arbeit vom Anfang des 15. Jahrhunderts zeigt im geschnitzten Mittelteil die Marienkrönung unter großen Baldachinen. Die Tafelmalereien der Flügel stellen Szenen aus dem Leben Christi sowie der beiden Johannes dar. Kunsthistoriker ziehen in Bezug auf die Entstehung des Altars Parallelen zum Umfeld oder zum Nachfolger des Meisters Francke in Hamburg. Der Altar steht in der Marienkapelle, nachdem er um 1820/30 einem neuen Altaraufbau weichen musste. Die Kanzel von 1571 hängt im südlichen Seitenschiff; auch sie wurde im 19. Jahrhundertdurch eine Kanzel im neugotischen Stil ersetzt und.

1780 erhielt die Malchiner Kirche eine Orgel aus der Werkstatt der Rostocker Orgelbauers Paul Schmidt. Auch die Empore stammt aus dieser Zeit, und der barocke Orgelprospekt gilt als einer der schönsten Mecklenburg-Vorpommern. Die Orgel selbst wurde 1877 durch eine  Friese-III-Orgel ersetzt. Sie ist eine von insgesamt acht großen Friese-III-Orgeln im Land und blieb als einzige fast vollständig original erhalten. Eine Restaurierung erfolgte 2003/04. Als weitere Orgel befindet sich in der Marienkapelle eine Lütkemüller-Orgel von 1850, die im Jahr 2000 ebenfalls durch Stiftungsgelder restauriert werden konnte. Beide sind regelmäßig in Gebrauch.

Der mächtige Kirchturm mit seiner Haube von 1747 beherbergt vier historische Glocken: eine vom Anfang des 15. Jahrhunderts aus der Werkstatt des Rickert von Mönkehagen, eine von 1481, eine undatierte ebenfalls mittelalterliche und eine von 1824 aus einer Stettiner Werkstatt.

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