Kirche Lüdershagen

Baudenkmal

Kamen um 1200 Siedler aus dem westfälischen Methler (heute Teil von Kamen) nach Mecklenburg und gründeten in der Nähe von Güstrow das Dorf Lüdershagen? Ähnlichkeiten bei den Wandmalereien lassen dies vermuten.

In einem 1925 erschienen Aufsatz zu Mecklenburger Wandmalereien bis 1400 wies der Autor auf die starke Ähnlichkeit der Figuren in den Chorgewölben der Kirchen in Methler und Lüdershagen hin, die Christus als Weltenrichter  zum Motiv haben: „… ein kuppeliges Gewölbe mit quadratischem Grundriß, das den thronenden Christus inmitten sechs stehender Heiligen enthält, zweier Bischöfe, eines jugendlichen Heiligen und drei heiliger Frauen. … die figürliche Anordnung ist zu entsprechend, um zufällig zu sein. Ein weitergehender Vergleich zeigt auch in den Einzelheiten der Figurenbildung ähnliche Züge“. Die Gewölbemalereien sind in die Zeit um 1300 zu datieren und wurden bei Sanierungsarbeiten 1889 entdeckt und – aus heutiger Sicht äußerst bedauerlich – im neugotischen Stil restauriert.

Während die Kirche im Übergang vom 12. zum 13. Jahrhundert entstand, wurde der Turm erst in der Mitte des 15. Jahrhunderts aus Feldsteinen errichtet. Seit seinem Einsturz 1776 ist die Lüdershäger Kirche turmlos. Man hat damals das Dach vom Schiff über den verbliebenen Turmrest verlängert; ein Wiederaufbau hat nicht stattgefunden. So kommt es, dass die Kirche heute von außen an eine mächtige Feldsteinscheune erinnert, zumal auch die Chormauern auf der Außenseite nicht sonderlich ausgeprägt sind. In den verbliebenen Turmmauern hängt eine Glocke aus dem Jahr 1956. Sie kam als Ersatz für die seit 1894/95 beim Läuten gesprungenen und aus Geldgründen nicht ersetzten Glocken, die etliche Jahre noch in der Kirche standen, in den Kriegen dann aber eingeschmolzen wurden. Eine von ihnen war vermutlich von 1463.

Die Ausstattung der Kirche ist neugotisch und umfasst auch eine Friese-III-Orgel aus dem Jahr 1889. An die Geschichte des Dorfes erinnert der Grabstein des Hans von  Kollen, der das Relief des einstige Dorfpatrons zeigt. Die von Kollen kamen einst, wie der Name vermuten lässt, aus dem Raum Köln nach Mecklenburg.

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