Lotsenschoner Atalanta

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Die Peterschen Lotsenschoner


Die vollkommensten Schöpfungen Wewelsflether Schiffbauer waren ohne Zweifel die herrlichen Schoner für den Lotsendienst in der Nordsee. Sie galten als Wunderwerke schnittiger Formgebung. Da diese Fahrzeuge frei bleiben konnten von den Zwängen des Frachtschiffbaus, war das Unterwasserschiff äußerst scharf gehalten. Der Boden hatte eine außerordentlich starke Aufkimmung, mit Spanten, die im Winkel von ca. 35° aus der Sponung des Kiels fast geradlinig in die Höhe gehen, um erst kurz unter der Wasserlinie in die Kimmkrümmung und in die Senkrechte des Oberwasserschiffes überzuleiten. Vor- und Achterschiff waren im Unterwasserbereich ebenfalls extrem scharf gehalten mit konkav verlaufenden Wasserlinien. Der Vorsteven verlief wie bei den Loggern und Kuttern senkrecht, während der Achtersteven um ca. 12° nach hinten geneigt war. Das Heck war leicht überhängend und rund, der Ruderschaft fuhr durch einen Koker; gesteuert wurde mit einer Pinne.

Dieses maritime Denkmal ist noch heute unter Segeln.


1901 gibt der Hamburger Senat den Auftrag zum Bau des Lotsenschoners. Die Peterswerft in Wewelsfleth an der Stör fertigt dieses schnelle und stabile Schiff, das dann unter dem Namen „Cuxhafen“ seinen Dienst in der Nordsee aufnimmt. Bis 1929 bietet es den nach Hamburg einlaufenden Frachtenseglern Lotsendienste an, bzw. übernimmt von den auslaufenden Schiffen die Elblotsen.

1930 verkauft Hamburg das Schiff an eine Berliner Familie. Es wird zu einer Privatyacht umgebaut, bekommt den ersten Schiffsmotor und erhält den Namen „Atalanta“. Während der 2. Weltkrieges ist der ehemalige Lotsenschoner zu Ausbildungszwecken auf Rügen stationiert und kommte bei Kriegsende nach Schleswig-Holstein. Zu Beginn der 50er Jahre kauft die Hamburger Warburgbank das Schiff zu Repräsentationszwecken. Sie verlor Ende der 1980er Jahre das Interesse am Lotsenschoner und schenkt ihn 1995 dem Wismarer Förderverein, der sich ein Jahr zuvor zu diesem Zweck gegründet hatte. Der Verein restauriert das Schiff umfangreich über einen Zeitraum von acht Jahren. 2001 wird es als Jugendschiff und maritimes Denkmal wieder in Dienst gestellt.

Mittlerweile ist die „Atalanta“ eine feste Attraktion im Alten Hafen in Wismar, nicht nur für Besichtigungen, sondern auch als Gelegenheit bei einer Ausfahrt Seefahrtsgeschichte hautnah zu erleben. Denn die Atalanta ist ein „Museum in Bewegung“, es ist nach wie vor fahrtüchtig und in den Sommermonaten auf vielen Reisen aktiv.

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