Wasserkunst auf dem Wismarer Markt

Baudenkmal

Die „Wasserkunst“ auf dem Wismarer Markt stammt vom Ende des 16. Jhdts. Ein System von Röhren sorgte für steten Zufluss. „Kunst“ bezieht sich in diesem Fall nicht nur auf den schmuckvollen Hochbau, sondern auf das physikalische und mechanische Konstrukt der Zuleitung.

Als die dezentralen kleinen Brunnen im 16. Jhdt. nicht mehr ausreichten, um die Wismarer Haushalte, aber auch die Brauereien mit Wasser zu versorgen, beschloss der Rat den Bau einer "Wasserkunst". Über Holzrohre gelangte das Wasser aus dem Mühlenteich und bald auch aus den 6 km entfernten Metelsdorfer Quellen in die Stadt, wo es sich ab 1570/71 in einem Holzbrunnen sammelte. Von hier gelangte es über ein Röhrensystem in die einzelnen Straßen und in angeschlossene Häuser. Der Bau des steinernen Beckens auf dem Markt zog sich wegen verschiedener Streitigkeiten zur Finanzierung und Steinbeschaffung über 20 Jahre hin und wurde schließlich 1602 vollendet. 1861 erfolgten Sanierung und Umbau, und auch die Holzleitungen wurden durch gusseiserne Röhren ersetzt. Ende des 19. Jhdts. endete in Wismar die Ära die Wasserversorgung über die Anlage auf dem Markt.

An der Ostseite der Wasserkunst standen zwei Bronzefiguren als Wasserleiter, mit dem Namen "Nix und Nixe". Die Figuren wurden jedoch als obzön empfunden und im Volksmund "Frau- und Mannloch" genannt. Daraufhin entfernte man sie und brachte sie in das Satdtmuseum Schabbelhaus. 1998 wurde bei Restaurationsarbeiten auch eine Kopie der "Nix und Nixe" wieder aufgestellt.

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