Kulturkirche St. Georgen Wismar

Kirchen & Klöster

Die St. Georgen Kirche Wismar zählt zu den prächtigsten Backsteinkirchen Norddeutschlands. Sie geht in ihrem Ursprung auf die Jahre um 1260/70 zurück und besteht nach einer wechselvollen Baugeschichte in ihrer heutigen Form im Wesentlichen seit etwa 1478. Nach starken Beschädigungen im April 1945 und weiterem Verfall in den Jahren der DDR drohte nach schweren Orkanschäden 1990 das endgültige Aus.

Mit 78 m Länge, 44 m Breite, einem Querschiff von 57 m und einem 35 m hohen Gewölbe ist St. Georgen eine der größten Kirchen an der Ostsee. Ins Auge fallen die Giebel des großen Querschiffs, während ein angemessener Turm – wohl aus finanziellen Gründen – nicht gebaut wurde. Auch der vorbereitete Chorneubau erfolgte im 15. Jhdt. nicht, sodass die Kirche einen Chor der Jahre um 1350 hat.

Nach der teilweisen Zerstörung in den letzten Kriegstagen war St. Georgen nach 1945 immer mehr verfallen; bis auf das Chordach stürzten alle Dächer ein, der Chor war in der Statik bedroht, Fenster und Türen fehlten. Bei einem Orkan Anfang 1990 brach der Giebel des Nordquerhauses ein und schlug auf gegenüberliegende Häuser. Der erst wenige Wochen zurückliegende Fall der innerdeutschen Grenze machte das Wunder möglich: Die Stiftung Denkmalschutz initiierte die Rettung der Kirche. 2010 konnte der Wiederaufbau weitgehend abgeschlossen werden. Die reiche Ausstattung von St. Georgen ist allerdings bis auf wenige Ausnahmen wie den Hochaltar zerstört. Dieser befindet sich seit der Restaurierung 2008 in der Nikolaikirche. Seine Rückkehr in die St. Georgen Kirche ist ungewiss.

Die Kirche wird heute für Gottesdienste und Kulturveranstaltungen genutzt. Von einer Aussichtsplattform auf dem Turm bietet sich ein grandioser Blick über die Stadt und bis weit auf die Ostsee.

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