Stadtgeschichtlicher Rundgang Grevesmühlen

Geschichte

Grevesmühlen zählt zu den ältesten Städten Mecklenburgs. Es wurde 1226 erstmals schriftlich erwähnt, die Region ist jedoch bereits länger besiedelt. Ein Stadtrundgang führt durch die Jahrhunderte. Beginn ist am Marktplatz.

Das heutige Grevesmühlen geht auf eine slawische Siedlung mit dem Namen Gnevesmulne zurück, „Mühle des Gnev“. Im 12./13. Jhdt. siedelten sich auch deutsche Kolonisten aus Gebieten westlich der Elbe an und ließen den Flecken zur Stadt werden. Von der mittelalterlichen Burg bzw. dem späteren Schloss im Bereich des heutigen Marktplatzes ist seit dem Stadtbrand 1659 allerdings nichts mehr vorhanden. Stattdessen ist hier das 1786 erbaute Rathaus zu bewundern. Die Markt-Apotheke kündet von der früheren Fachwerkbaukunst der Region. Vom Rathausplatz gelangt man u. a. in die Wismarsche Straße, in der mehrere Häuser vom aufblühenden Stadtleben im 19. und beginnenden 20. Jhdt. künden. Dazu gehören der 1860 vom Kaufmann August Pelzer gebaute Wohn- und Geschäftskomplex an der Ecke Kirchstraße mit dem dazugehörigen Speicher sowie das um 1850 gebaute und Geschäftshaus Nr. 13/15, welches von den Brüdern Rudolph Karstadts betrieben wurde. An die Wismarsche Straße schließt sich der Lustgarten an. Über die Rosa-Luxemburg-Straße mit vier repräsentativen Villen im Gründerzeitstil geht es wieder in die Ortsmitte. Auf der Bürgerwiese sind Reste des alten Wallgrabens zu sehen. Der 40 Meter hohe Turm der Nikolaikirche bietet eine wunderbare Aussicht. Den Turmschlüssel erhält man in der Stadtinformation, die ihren Sitz gemeinsam mit dem Stadtmuseum in der einstigen Stadtschule von 1855 hat.

Die sich anschließende heutige August-Bebel-Straße gehörte zum Grundgerüst der mittelalterlichen Altstadt. Sehenswert sind das Postgebäude (1886), die an russische Holzbaukunst erinnernde Fassade der Hausnummer 31 und die Mühle aus der Mitte des 19. Jhdts. Der Karl-Liebknecht-Platz ist geprägt durch das Gebäude des früheren großherzoglichen Amtsgerichts von 1878. In der Goethestraße fällt das 1921 entstandene Verwaltungsgebäude in der Nummer 1 ins Auge. Zu den repräsentativsten und ältesten Gebäuden der Lübecker Straße gehört das St. Georg Stift, das zwischen 1863 und 1866 entstand. Im Börzower Weg ist die 1893 erbaute Malzfabrik eines der größten und interessantesten Industriebaudenkmäler Norddeutschlands. Über die noch immer baumbestandene Lindenallee aus den Jahren um 1850 geht es in den Gerberhof, wo bis in die zweite Hälfte des 19. Jhdts. noch die Handwerker arbeiteten. Die sich anschließende Große Seestraße wurde bereits 1663 erwähnt. In ihr steht das „Älteste Haus“ von Grevesmühlen, das als einziges der nach dem Großfeuer von 1659 wieder aufgebauten Häusern die Zeiten überdauerte.

# E ` $ y x z
4 Zurück