Schloss Bothmer

Baudenkmal

Schloss Bothmer entstand von 1726 bis 1732 und ist zusammen mit weiteren Gebäuden und dem Park die größte erhaltene Barockanlage Mecklenburg-Vorpommerns. Heutige Nutzung: Schlossmuseum, Veranstaltungen. Besichtigung von Haus und Park möglich.

Von Schloss Bothmer gibt es eine direkte Verbindung zur 10 Downing Street in London, dem heutigen Sitz des britischen Premierministers: Dort wohnte einst der Bauherr dieses für ganz Norddeutschland bedeutsamen adligen Herrenhauses – Graf Hans Caspar von Bothmer. Der aus niederem mecklenburgischen Adel stammende Bothmer war zu einem der einflussreichsten europäischen Diplomaten seiner Zeit geworden und lebte in London. In seiner Heimat ließ er sich einen Familiensitz bauen, den er vor seinem Tod 1732 jedoch nicht mehr sah.

Das Herrenhaus entstand als Neubau in der landschaftlich reizvollen Gegend des Klützer Winkels dicht an der Ostsee. Der zu großem Reichtum gekommene von Bothmer hatte die umfangreichen Ländereien den uradeligen von Plessens in einer wirtschaftlichen Notlage preisgünstig abkaufen können. Architekt des Hauses war Johann Friedrich Künnecke, der mehrfach für Bothmer tätig war, darüber hinaus jedoch wenig Spektakuläres hinterließ.

Die Anlage von Schloss Bothmer besteht aus 13 einzelnen Gebäuden, im Zentrum steht das so genannte zu Wohnzwecken genutzte Corps de Logis. Dessen einzelne Räume wurden im Laufe der Zeit je nach den Bedürfnissen der Bewohner unterschiedlich genutzt, etwa als Salon, Schlafraum, Empfang oder Arbeitszimmer. Alle Gebäude der Anlage sind aus Backstein mit eingefärbten Fugen, sodass ein einheitliches Bild entsteht. Lediglich die Dächer waren einst farblich unterschiedlich gedeckt. V. a. in der Nachkriegszeit fanden innen wie außen zahlreiche bauliche Eingriffe statt, die Innenausstattung fiel u. a. Plünderungen zum Opfer. Das einstige Schloss wurde als Altenheim genutzt und befand sich 1994 in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand. Erste Sicherungsmaßnahmen 1996/97 waren nicht ausreichend, die Anlage drohte zu verfallen. 2006 übernahm das Land Mecklenburg-Vorpommern das Anwesen und richtete nach einer umfassenden Sanierung u. a. ein Museum ein.

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