Stadtkirche St. Jakob und St. Dionysos Gadebusch

Kirchen & Klöster

Die Kirche St. Jakob und St. Dionysius in Gadebusch stammt in ihren ursprünglichen Teilen aus dem frühen 13. Jhdt. und ist die älteste Kirche Mecklenburgs und die älteste Hallenkirche Norddeutschlands. Sie ist seit 2005 Bestandteil der Liste „National wertvolle Kulturdenkmäler“.

Die heutige Kleinstadt Gadebusch ist Standort einer der bedeutendsten Kirchenbauten Norddeutschlands. Aufgrund der Lage zwischen der Salzstadt Lüneburg und den Hansestädten Wismar und Lübeck sowie dem Herzogs- und Bischofsitz Schwerin entwickelte sich Gadebusch ab dem 13. Jhdt. recht rasant und war bis ins 16. Jhdt. auch Fürstensitz.

Die heutige Kirche entstand ab etwa 1200 in mehreren Phasen und mit zahlreichen Umbauten. Zuerst waren die drei Kirchenschiffe und der Chor fertiggestellt. 1327 wurde das ursprüngliche Dachwerk durch ein neues ersetzt, 1437 entstand ein neuer Chor, 1459 vollendete man den Turm. Parallel erfolgten Kapellenan- und -umbauten. In den 1840er Jahren erfolgten Sanierungsarbeiten; u. a. wurde das nach Westen abfallende Fußbodenniveau um bis zu 70 cm aufgefüllt. Auch Ende des 19. und im 20. Jhdt. gab es immer wieder Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten, bis schließlich von 1991 bis 2010 umfassende Maßnahmen zum Erhalt der Kirche durchgeführt werden konnten. In diesem Zusammenhang wurde auch der Fußboden wieder abgesenkt.

An die Erbauungszeit der Kirche erinnern im Schiff Bemalungen aus dem 13. Jhdt. und im Chor aus der Zeit um 1360. Zu den wertvollsten Ausstattungsstücken zählt die von drei Engeln getragene Bronzetaufe aus dem Jahr 1450. Aus dem 15. Jhdt. stammen die Triumphkreuzgruppe und Reste des Chorgestühls sowie die Grabsteine der Königin von Schweden (gest. 1434) und der Herzogin Dorothea (gest. 1491). Die Kanzel ist von 1608, die Glocken wurden 1927gegossen.

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