Malzfabrik

Baudenkmal

Die frühere Grevesmühlener Malzfabrik zählt zu den wichtigsten Industriedenkmalen in Mecklenburg. Sie war rund 100 Jahre in Betrieb.

Die Malzfabrik zählt zu den industriellen Kleinbetrieben, die sich an der Wende vom 19. zum 20. Jhdt. in Grevesmühlen entwickelten. In unmittelbarer Nähe zum Stadtkern auf dem „Köppenberg“, der historischen Hinrichtungsstätte, und unmittelbar neben dem 1819 geweihten Friedhof gelegen, entstand die Malzfabrik in drei Bauphasen: Am ältesten ist der 1893 gebaute mittlere Teil. 1894/95 wurde der nördliche, der Stadt zugewandte Flügel gebaut. 1895/96 entstand der südliche Anbau, der mit seinen sechs Stockwerken bis heute außer der Kirche und dem ehemaligen Wasserturm das höchste Bauwerk Grevesmühlens ist. Die in den beiden ersten Bauphasen errichteten Gebäudeteile sind mit ihren Fassaden architektonisch aufwändiger gestaltet. Bis 1959 galten die Abzugshauben der früheren Malzdarren, die Ritterhelmen glichen, als neue Wahrzeichen Grevesmühlens. Die Malzfabrik entwickelte sich zu einem wichtigen Unternehmen der Malzproduktion und versorgte 100 Jahre lang zahlreiche Bierbrauereien im Norden Deutschlands und darüber hinaus. Nach ihrer Reprivatisierung folgte Anfang der 1990er-Jahre ein zweijähriger Umbau. Nach einem kurzen Intermezzo als Einkaufszentrum dient das Gebäude heute dem Landkreis Nordwestmecklenburg als Sitz.

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