Im Mittelalter umschloss eine etwa 3.400 Meter lange Mauer die damalige Stadt – als reiches Mitglied der Hanse konnte sich Rostock selbstverständlich einen steinernen Schutz mit gut gesicherten Toren leisten. Bis zum Aufkommen von Feuerwaffen reichte diese Mauer; um jedoch vor Kanonenbeschuss geschützt zu sein, bedurfte es anderer Mittel: Man legte Erdwälle und breite Wassergräben an und errichtete um 1620 mit Geschützen bestückte Bastionen wie etwa die Dreiwall-Bastion mit der "Teufelskuhle" und die Heumagazin-Bastion. Diese mit Kanonen bestückten Anlagen wurden eigens von einem niederländischen Festungsbauer konzipiert.

Ab dem 19. Jahrhundert verloren auch die Festungen ihre strategische Bedeutung, außerdem behinderten die Anlagen die Ausbreitung der Stadt über den mittelalterlichen Kern hinaus. Tore und Mauern wurden nach und nach abgetragen, Erdwälle und Gräben wurden zu Grünanlagen wie beispielsweise dem Wall umgestaltet. Noch heute profitiert die Rostocker City von den damaligen Aktivitäten: der Wall gehört zu den beliebtesten Grünlagen. Er zieht sich über 450 Meter entlang der Stadtmauer zwischen Kröpeliner Tor und ehemaligem Schwaanschen Tor und wurde in weiten Teilen Ende der 2010-er Jahre saniert. An mehreren Stellen informieren Tafeln über seine Geschichte und die Funktionsweise der Bastionen. 

Eine besondere Bewandtnis hat die "Teufelskuhle": Diese recht tiefe Senke ist Teil der Dreiwall-Bastion nahe des Kröpeliner Tors und speist sich aus unterirdischen Quellen. Der Sage nach stand hier einst ein Schloss, dessen Besitzer sich mit dem Teufel anlegte. Der lies es kurzerhand versinken. Regelmäßig sollen bis heute Turmspitzen im Wasser gesichtet werden, und zu Johannis-Nacht entdecken Glückspilze eine silberne Schüssel mit silbernem Löffel auf dem Wasser…